Vorsitzende

Mgr. Olga Černá

Studierte am Konservatorium Pardubice und an der Akademie der musischen Künste Prag. Schon in den Jahren ihrer Ausbildung erwarb sie mehrere Preise in tschechoslowakischen Gesangswettbewerben. Die künstlerische Karriere von Olga Černá begann an der Komischen Oper Berlin, in Bern und Wien. Sie gastierte am Nationaltheater Prag und in den Theatern Gera/Altenburg. Die Sängerin widmet sich dem Kammer- und Konzertgesang. Sie nahm CDs mit Liedern von Erwin Schulhoff (Supraphon 1995), Bohuslav Martinů (Naxos 2004) und Josef Bohuslav Foerster (2009, Radioservis 2015, Tschechischer Rundfunk) auf. Als Propagatorin Josef Bohuslav Foersters realisierte sie einige seinen Werken gewidmete internationale Projekte. Olga Černá ist Autorin der Wanderausstellung über das Leben und Werk von Josef Bohuslav Foerster 2016. Sie beteiligt sich als Co-Autorin an musik-literarischen Programmen und auf dem Gebiet der sog. „verbotenen Musik“ arbeitet sie mit internationalen Institutionen. Sie tritt mit heimischen und internationalen Orchestern und Kammerensembles auf. Seit 2015 ist Olga Černá Vorsitzende der Foerster-Gesellschaft.

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Revisor

JUDr. Martin Pros, Ph.D.

Mission

Die Josef Bohuslav Foerster-Gesellschaft (SJBF) wurde im Jahre 1919 anlässlich des 60.Geburtstags des Komponisten gegründet. Ihr in ihrem ersten Statut formuliertes Ziel war es, "vor allem die moderne Tonkunst durch musikalische Veranstaltungen, Editionen, Vorträge usw. zu fördern und zu verbreiten".

Der erste Vorsitzende der Gesellschaft wurde der Komponist Otakar Ostrčil.

Die Josef Bohuslav Foerster-Gesellschaft hatte ab dem Jahre 1959 ihren Sitz im ehemaligen Refektorium des Pfarrhauses der Hl.Adalbert-Kirche, in dem sich auch der Foerster-Saal befindet. In der angrenzenden Kirche wirkten in den Jahren 1874-1877 Anton Dvorak und in den Jahren 1882-1888 auch Josef Bohuslav Foerster selbst als Organisten. Wegen der Sanierung des Pfarrhauses musste die Gesellschaft im Jahre 2012 ihren Sitz verlassen und ist seit 2019 in Prag 1, Husova 352/4 angesiedelt.

Die Gesellschaft sucht stetig neue Kontakte in der Tschechischen Republik und an weiteren Orten, an denen Foerster gewirkt hat, auch im Ausland.

Die Foerster Gesellschaft als Herausgeber

Das erste im Druck erschienene Werk von Josef Bohuslav Foerster war der Chor Pange lingua aus dem Jahre 1882, der als Beilage der Prager Zeitschrift für Kirchenmusik Cyrill veröffentlicht wurde. Auch die folgende im Druck erschienene Komposition Foersters, Notturno A-Dur op. 1, die im Jahre 1881 als Teil seiner Bühnenmusik zu William Shakespeares Drama Der Kaufmann von Venedig entstanden ist, wurde in vierhändiger Klavierbearbeitung zeitschriftlich publiziert, diesmal als Beilage von Humoristické listy [Humoristische Blätter], 1885. Zu den ersten Herausgebern der Werke J.B. Foersters gehörten in Prag Fr.A. Urbánek, B. Kočí, Em. Starý, in Hamburg J.A. Böhme und J. Haring, in Wien Universal Edition, später Hudební matice Umělecké besedy [Musikstiftung des Künstlerischen Vereins] in Prag, Mojmír Urbánek und mehrere andere.
Im Jahre ihrer Gründung, 1919, übernahm auch die Foerster Gesellschaft (FG) verlegerische Aktivitäten. Als Erstes erschien unter ihrer Herausgeberschaft der Klavierauszug zu Foersters Oper Debora, und weitere Werke J.B. Foersters folgten. Die verlegerische Tätigkeit der FG beschränkte sich jedoch nicht nur auf die Werke ihres Stammautors. Unter Beteiligung des Verlags Emanuel Starýs hat die FG Partituren von Bedřich Smetanas Pražský karneval [Prager Karneval], Otakar Ostrčils Symfonietta, seiner Klaviersuite und des Klavierauszugs seiner Oper Legenda z Erinu [Die Legende von Erin], der Kantate Vzkříšení [Auferstehung] von Rudolf Karel, fernerhin Werke von Otakar Jeremiáš, Otakar Zich, Jan Ev. Zelinka, Emil František Burian, Jindřich Hybler u.a. Nach 1939 wurden nur noch unregelmäßig einige Werke J.B. Foersters publiziert. In der letzten Zeit war es die Faksimile-Ausgabe von Dvě vánoční písně [Zwei Weihnachtslieder] für Kinderchor und Orgel im Jahre 2014.

Ein Exemplar der Ausgabe kostet 150 CZK (zuzüglich Versandkosten). Bestellungen nimmt die FG gern per e-Mail entgegen (info@sjbfoerster.cz).

Die von der Foerster Gesellschaft (FG) herausgegebenen Werke J.B. Foersters

(in alphabetischer Ordnung)

Ballada horská [Eine Bergballade] für Gesang und Klavier, o.O.Z.

  • FG, 1929 als Faksimile

Bloud [Der Tor], eine Oper auf eigenes Libretto nach L.N. Tolstoi, op. 158

  • FG, 1939, Klavierauszug mit Text

Carçamon, Melodram mit Klavier zum Text von H.A. Beers, tschechische Übersetzung von Josef Václav Sládek, op. 149a

  • FG, 1948

Cyrano de Bergerac, Symphonische Dichtung, op. 55

  • FG, Klavierauszug zu vier Händen, 1921
  • FG, Partitur, 1949

Debora, eine Oper, Libretto Jaroslav Kvapil nach dem Drama von Salomon Hermann Mosenthal, op. 41

  • FG, Klavierauszug mit dem tschechischen Text, 1919
  • 1921 außerdem von der FG selbständig veröffentlicht: Duett von Josef und Debora aus dem 1. Akt und Wiegenlied von Hana aus dem 3. Akt mit Klavierbegleitung, Erntefest für gemischten Chor und Klavier, und Klavierauszug der Polka und Sousedská [Ländler] aus dem 3. Akt

Den [Ein Tag], drei Stücke für Klavier, op. 153b

  • FG, 1940, 2. Ausgabe 1945

Dolorosa, Melodram mit Klavier zu Worten von Antonín Klášterský, op. 176b

  • FG und Melantrich, 1949

Dva motivy z Jana Nerudy [Zwei Motive von Jan Neruda], Lieder, op. 109a

  • FG, 1920

Dvanáct sborů [Zwölf Chöre] für Männerstimmen auf Texte von J.V. Sládek, op. 171

  • FG, 1948

Dvě klavírní skladby pro levou ruku [Zwei Klavierstücke für die linke Hand], op. 142b

  • FG und Melantrich, 1945

Eine Verlassene / Opuštěná, Lied für eine Solostimme und Klavier oder Orchester zu den Worten von Otto Manze (tschechische Übersetzung Josef Theurer), op. 106

  • FG, 1933, Klavierfassung, Text in deutscher und tschechischer Sprache

Fantasie für Violine und Klavier, op. 128

  • FG, 1927

Helmaladur, Melodram mit Klavier auf den Text von Jaroslav Vrchlický, op. 111, Nr. 3

  • FG, 1921

Jacopone Todi, Melodram mit Klavier auf den Text von Jaroslav Vrchlický, op. 111, Nr. 2

  • FG, 1921

Jaro a touha [Frühling und Sehnsucht], Symphonische Dichtung, op. 93

  • FS, 1921, Klavierauszug zu vier Händen

Kantate 1945 für Sopran und Bariton, gemischten Chor und Orchester zu den Texten von Marie Rafajová und Bohumil Mathesius, op. 187

  • FG, 1946, Klavierauszug mit Text

Klaviertrio Nr. 3 a-Moll, op. 105

  • FG, 1926, Partitur und Stimmen

Klekání [Abendläuten] für gemischten Chor und Klavier oder Orchester auf Text von Felix Timmermans (übersetzt von ?), op. 151a

  • FG, 1941, Klavierfassung

Konzert für Violine und Orchester Nr. 2 d-Moll, op. 104

  • FG, 1930, Klavierauszug

Konzert für Violoncello und Orchester, op. 143

  • FG, 1931, Klavierauszug

Legende für gemischten Chor mit Bariton Solo und Klavier oder Orchester auf den Text von Detlew von Liliencron (übersetzt von ?), op. 77a

  • FG, Klavierfassung mit dem tschechischen Text, 1945

Máj [Mai], Kantate für Solo Bariton, Rezitator, Männerchor und Orchester zu den Versen von Karel Hynek Mácha, op. 159

  • FG, 1939, 2. Ausgabe 1945, Klavierauszug mit Text

Mrtvým bratřím / Mortuis fratribus, Kantate für Soli, gemischten Chor, Orchester und Orgel, op. 108 (Texte: Karl Gerok, Josef Merhaut, Jaroslav Vrchlický, Rabindranath Tagore, Psalm 23; Übersetzungen: Ferdinand Pujman und Otakar Zich)

  • FG, 1929, Klavierauszug mit dem tschechischen Text

Mše biskupa Turpina [Die Messe des Bischofs Turpinus], Melodram mit Klavier auf den Text von Jaroslav Vrchlický, op. 111, Nr. 4

  • FG, 1921

Osenická suita [Osenice-Suite] für Klavier, op. 129

  • FG, 1927

Osvobozené vlasti [An die befreite Heimat], ein Zyklus für Männerchöre auf Texte von J. Chaloupka, Adolf Wenig und Antonín Klášterský, op. 113

  • FS, 1928

Pan učitel [Herr Lehrer], Melodram mit Klavier auf den Text von Renata Horalová, op. 149b

  • FG, 1949

Píseň bratra slunce [Ein Lied des Bruders der Sonne] für Bariton Solo, Männerchor und Orchester zu den Worten von Franziskus von Assisi, op. 173

  • FG, 1945, Klavier- oder Orgelauszug mit Text

Písně červnových dnů [Lieder der Junitage] auf Texte des Komponisten, Jaroslav Kvapils, u.a., op. 189

  • FG und Orbis, 1950

Pochod mladé Národní jednoty [Marsch der jungen Nationalen Einheit] für Klavier, o.O.Z.

  • FG, 1939

Poslání [Mission], Männerchöre zu Texten von Viktor Dyk, Jan Týml, Břetislav Spilka, Zdeněk Spilka und Magda Bílá

  • FG, 1949

Sborové písně [Chorlieder] für Männerstimmen auf Texte von Josef Václav Sládek, op. 145

  • FG, 1930

Skladby pro mého synáčka [Für mein Söhnchen], Kompositionen für Klavier, op. 72

  • FG, 1923

Sluncem a stínem [Durch Sonne und Schatten], Männerchöre zu Texten von František Kožík, Josef Hora, Marie Calma, Josef Václav Sládek, Karel Dostál-Lutinov, Josef Václav Frič und vom Komponisten, op. 118

  • FG, 1939

Srdce [Das Herz], eine Oper auf eigenes Libretto, op. 122

  • FG, 1922, Klavierauszug, Partitur, Orchesterstimmen

Srdci mému [An mein Herz], gemischter Chor mit Klavier oder Orchester auf den Text von Karel Hynek Mácha, op. 151b

  • FG, 1941, Klavierfassung

Svatý Václav [Der Heilige Wenceslaus], Oratorium für Soli, gemischten Chor und Kinderchor, Orchester und Orgel auf den Text von Antonín Klášterský, op. 140

  • FG, 1929, Klavierauszug mit Text

Symphonie Nr. 3 „Život“ [„Das Leben“], op. 36

  • FG, Klavierauszug zu vier Händen, 1921

Symphonie Nr. 5 d-Moll, op. 141

  • FG und Melantrich, 1943, Klavierauszug

Šest sborů [Sechs Chöre] für gemischte Stimmen zu den Texten von Josef Hora, Eugen Stoklas, Taras Schewtschenko und Rudolf Krupička, op. 175

  • FG und Melantrich, 1942

Šest zpěvů [Sechs Gesänge] für eine Solostimme und Klavier zu den Texten von Johann Wolfgang Goethe, Friedrich Hölderlin und Marie Pujmanová, op. 142a

  • FG, 1943

Te Deum für gemischtes Chor und Orgel oder Orchester und Orgel, op. 146

  • FG, 1935, Orgelfassung

Tři králové [Die Drei Könige], Melodram mit Klavier auf den Text von Josef Václav Sládek, op. 111, Nr. 1

  • FG, 1921

Tři notturna [Drei Notturni] für eine Solostimme, Violoncello und Klavier, op.163

  • FG, 1940

Tři sbory [Drei Chöre] für Kinderstimmen und kleines Orchester oder Klavier, op. 172

  • FG und Melantrich, 1942, Klavierfassung

Dvě vánoční písně [Zwei Weihnachtslieder] für Kinderchor und Orgel, o.O.Z.

  • Im Jahre 2014 von der Josef Bohuslav Foerster Gesellschaft als Faksimile vom Foersters Autograf herausgegeben

Geschichte

Die Internationale Josef Bohuslav Foerster-Gesellschaft e.V. wurde 1919 anlässlich des 60. Geburtstages des Komponisten unter dem Namen Foerster Gesellschaft (FS) gegründet. Otakar Ostrčil wurde der erste Vorsitzende des Vereins und Jindřich Hybler der Geschäftsführer. Ziel der Organisation war es, Foersters Werk und die tschechische Musik durch die Veranstaltung von Konzerten, Vorträgen und die Veröffentlichung von Musikwerken zu fördern. Die erste verlegerische Handlung der Foerster-Gesellschaft war die Veröffentlichung des Klavierauszugs Foersters Oper Debora, es folgten die Opern Srdce / Herz (Klavierauszug und Partitur) und Bloud /Der Tor (Klavierauszug), das Oratorium Svatý Václav / Heiliger Wenzel (Klavierauszug), Klavierauszüge der 3. und 5. Symphonie, des Violinkonzertes Nr. 2 und des Cellokonzertes, der Suite Cyrano de Bergerac, eine Edition der Melodramen und Chorwerke und anderer Werke des Komponisten. Die Foerster-Gesellschaft war auch an Verlagsarbeiten von Musikstücken der Komponisten Bedřich Smetana, Otakar Ostrčil, Rudolf Karel, Otakar Jeremiáš, Otakar Zich, Jan Zelinka, Emil František Burian und Jindřich Hybler beteiligt.

In den folgenden Jahren wurde die Leitung der Foerster-Gesellschaft der Reihe nach von Josef Bartoš, Metod Doležil und Josef Plavec übernommen. Im Jahre 1959 erwarb die Foerster-Gesellschaft das ehemalige Refektorium der Pfarrei sv. Vojtěch / St. Adalbert, den Foerstersaal, wo die Gesellschaft Konzerte und Vorträge organisierte. Nach dem Tod von Josef Plavec (1979) wurde Radomír Melmuka der Leiter der Gesellschaft. Míla Smetáčková war als stellvertretende Vorsitzende bis zu ihrem Tod im Jahr 2012 eine wichtige Stütze der Tätigkeiten der Foerster-Gesellschaft.

Im Laufe des letzten halben Jahrhunderts hat die Gesellschaft personelle und rechtliche Änderungen erfahren. 1982 wurde sie Mitglied der Tschechischen Musikgesellschaft, im März 2007 wurde sie wieder selbstständig und in eine Bürgervereinigung unter dem Namen Josef Bohuslav Foerster Gesellschaft (SJBF) umgewandelt.

2012 verlor sie ihren Sitz in der Pfarrkirche St. Adalbert und wegen des Umbaus des Pfarrhauses musste der Foerstersaal abgetreten werden. Von März 2013 bis April 2014 leitete Jana Fojtíková die Foerster-Gesellschaft. Die Suche nach einem neuen Sitz, die Schaffung von Statuten entsprechend dem neuen Bürgerlichen Gesetzbuch (89/2012) und die Umbenennung in einen eingetragenen Verein (e.V.) waren die Aufgaben der neuen Geschäftsführung, zu deren Vorsitzenden am 29. Mai 2015 Olga Černá gewählt wurde. Der Sitz der Gesellschaft ist derzeit im Institut für Kunstgeschichte der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik in Prag 1, Husova 352/4.

Auch heute ist das Hauptziel der Internationalen Josef Bohuslav Foerster-Gesellschaft (MSJBF), das Werk von Josef Bohuslav Foerster zu verbreiten und seine vergessenen oder nie präsentierten Werke aufzuführen.

Statuten